Was ist photodynamische therapie?

Photodynamische Therapie (PDT)

Die photodynamische Therapie (PDT) ist eine medizinische Behandlungsmethode, die Licht in Kombination mit einer photosensiblen Substanz (Photosensibilisator) verwendet, um Zellen zu zerstören. Sie wird primär zur Behandlung verschiedener Arten von Krebs und einigen nicht-kanzerösen Erkrankungen eingesetzt.

Funktionsweise

  1. Photosensibilisator-Applikation: Der Photosensibilisator wird entweder intravenös, topisch (auf der Haut) oder oral verabreicht. Dieser reichert sich selektiv in den Zielzellen (z.B. Krebszellen) an.
  2. Lichtaktivierung: Nach einer bestimmten Wartezeit (abhängig vom Photosensibilisator) wird die zu behandelnde Region mit Licht einer spezifischen Wellenlänge bestrahlt.
  3. Zellzerstörung: Die Lichtenergie aktiviert den Photosensibilisator. Dieser reagiert mit Sauerstoff in den Zellen und erzeugt reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die die Zellen von innen heraus schädigen oder abtöten. Diese Reaktion wird als Phototoxizität bezeichnet.

Anwendungen

PDT findet Anwendung bei:

  • Hautkrebs: Basalzellkarzinome, Spinalzellkarzinome, aktinische Keratosen.
  • Ösophaguskarzinom und andere gastrointestinale Tumore.
  • Lungenkrebs: Insbesondere Frühstadien.
  • Barrett-Ösophagus
  • Akne und Rosazea: Hier wirkt PDT entzündungshemmend und reduziert die Talgproduktion.
  • Warzen

Vorteile

  • Selektive Zerstörung: Schont umliegendes gesundes Gewebe im Vergleich zu anderen Therapien wie Chirurgie oder Strahlentherapie.
  • Minimalinvasiv: Oftmals weniger belastend als Operationen.
  • Wiederholbarkeit: Kann bei Bedarf wiederholt angewendet werden.
  • Kosmetisch ansprechend: Hinterlässt oft weniger Narben als andere Behandlungen.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen der PDT sind abhängig vom verwendeten Photosensibilisator, der Behandlungsregion und der Lichtdosis. Häufige Nebenwirkungen sind:

  • Hautreaktionen: Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Schmerzen im Behandlungsbereich.
  • Photosensibilität: Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht, die nach der Behandlung für einige Zeit bestehen bleibt.
  • Systemische Nebenwirkungen: Selten, können aber Übelkeit, Erbrechen oder Müdigkeit umfassen.

Photosensibilisatoren

Es gibt verschiedene Arten von Photosensibilisatoren, die in der PDT verwendet werden. Einige Beispiele sind:

  • 5-Aminolävulinsäure (5-ALA): Wird häufig topisch angewendet.
  • Methylaminolävulinat (MAL): Ebenfalls zur topischen Anwendung.
  • Porfimer-Natrium: Wird intravenös verabreicht.
  • Foscan: Wird intravenös verabreicht.

Die Wahl des Photosensibilisators hängt von der Art und Lokalisation der Erkrankung ab. Die Photosensibilisierung selbst muss berücksichtigt werden.

Zusammenfassung

Die photodynamische Therapie ist eine vielversprechende Behandlungsmethode für verschiedene Erkrankungen, die durch ihre selektive Wirkung und minimalinvasive Natur Vorteile gegenüber anderen Therapien bieten kann. Es ist jedoch wichtig, die möglichen Nebenwirkungen zu berücksichtigen und die Behandlung mit einem erfahrenen Arzt zu besprechen. Die Lichtquelle ist auch eine wichtige bestimmende Komponente.